Hajo Herrmann

deutscher General und Flieger; zu Kriegsende Chef der deutschen Nachtjäger; bis 1955 in sowjet. Gefangenschaft

* 1. August 1913 Kiel

† 5. November 2010

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 50/1955

vom 5. Dezember 1955

Wirken

Hajo Herrmann wurde am 1. Aug. 1913 als Sohn eines Ingenieurs in Kiel geboren. Im Jahre 1935 kam er, ursprünglich Polizeioffizier, zur Luftwaffe und kämpfte als Freiwilliger in den Reihen der "Legion Condor" in Spanien. Er bewährte sich als Kampfflieger in den Feldzügen gegen Polen, Norwegen und Frankreich und führte dann als Staffelkapitän erfolgreiche Einsätze gegen England durch.

Im Jahre 1940 wechselte H. zur Jagdwaffe über. Er konnte dort als Kommandeur eines Jagdverbandes weitere bedeutende Erfolge verzeichnen.

H. war Erfinder neuer draufgängerischer Methoden im Einsatz der Nachtjäger, damals "Die wilde Sau" genannt. Auf Grund dieser sich bewährenden Taktik wurden zeitweilig den englischen Verbänden beträchtliche Verluste zugefügt. H. wurde mehrfach verwundet und musste dreimal mit dem Fallschirm abspringen.

Bei Kriegsende war H. Chef der deutschen Nachtjäger, Generalmajor der Flieger und Träger des Eichenlaubes mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

In sowjetische Gefangenschaft geraten, wurde er dort wiederholt zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Erst im Okt. 1955 kehrte er in die Heimat zurück.